Garten und Balkon winterhart machen


ein Seebauer Guide

Der Winterwind pfeift uns schon um die Ohren. Ein klares Anzeichen: bald brauchen wir unsere dicke Jacke. Und was ist mit dem lieben Grünzeug auf dem Balkon und im Garten? Das friert natürlich auch so langsam. Höchste Zeit, um die Außenbepflanzung winterhart zu machen. Damit die grünen Lieblinge auch im nächsten Jahr wieder viel Freude bereiten. Nutzt also am besten den nächsten schönen Spätherbsttag zum Anpacken! Bei den Rosen darf es etwas später sein, da ist Mitte Dezember die beste Zeit.– Die Expertentipps von unseren kompetenten Kolleg*innen im Gartencenter Seebauer helfen euch dabei. Los geht’s!

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Pflanzen-Check-up: Welche Pflanze gehört rein und welche raus?

Die erste simple, aber ganz wichtige Frage in Sachen Überwinterung: Welche Pflanzen habe ich überhaupt? Einige Kandidaten müssen im Winter drinnen stehen, da führt kein Weg dran vorbei. Das sind vor allem Zitrus- und mediterrane Gewächse. Hier gilt es, das richtige Winterquartier im Haus zu finden. Mehr Infos zu Oleander, Zitrusbaum und Co. bekommt ihr übrigens auch in diesem Artikel. Frostverträgliche Pflanzen können entweder in einem Topfgefäß oder direkt in der Erde im Beet überwintern. Bei Letzterem muss man deutlich weniger tun. Das Überwintern im Topf ist hingegen etwas aufwändiger, weil die Pflanze leichter durchfrieren kann. Das Topfvolumen ist schließlich begrenzt. Aber auch das packt ihr! – Und zwar Schritt für Schritt mit den folgenden Tipps …

Pflanzen im Kübel frostsicher verpacken: Schafswolle, Jute und Co.


Stammrosen im Topf, die den Winter draußen verbringen sollen, müssen gut verpackt werden, damit der Topfballen nicht zu starken Temperaturschwankungen ausgesetzt ist. Wir setzen dabei auf atmungsaktive Materialien, die nass werden aber auch wieder trocknen können. Unsere Empfehlung: Schafswolle und Kokosmatte sorgen für Gasaustausch und gute Belüftung. Plastik um die Pflanze herum sollte man am besten vermeiden , denn hier staut sich die Feuchtigkeit und kann dann nicht abtrocknen. Folgen wären dann Schimmelbildung und Pilzkrankheiten. Auch den Stamm solltet ihr im Winter gesondert abdecken. Wickelt ihn dafür mit Jute ein – ein atmungsaktiver Stoff, der zusätzlich vor Sonne schützt. Er sorgt dafür, dass der Wärme-Kälte-Unterschied von Tag und Nacht kein Problem mehr ist und im Stamm keine Frostrisse entstehen. Topfballen und Stamm sind nun also versorgt. Was noch fehlt? Die Veredelungsstellen: Verdickungen am Übergang zwischen Wurzel und Verzweigung konservieren wir ganz einfach mit Holzwolle. Die ist faserig, leicht, locker, harzt nicht und kann gut um die Pflanze herum gelegt werden. Dabei muss die Krone laubfrei sein, wenn nicht bitte alle Blätter entfernen. So entsteht eine Art großer, ballartiger Hut, der genügend Abschirmung vor Kälte bietet. Alternativ dazu könnt ihr auch Tannen-, Eiben- oder Fichtenzweige verwenden, die in die Veredelungsstellen hineingedrückt und festgebunden werden. So wird man Pflanzenabfälle sinnvoll los. Zum Schluss einen Sack aus Naturmaterial über alles stülpen – schützt zusätzlich und verhindert, dass der „Wintermantel“ wegfliegt. Übrigens: Sind die Veredelungsstellen der Pflanze nah an der Erde, einfach diesen Bereich mit einem Sack einpacken und lockeren Kompost ohne Torffanteil wie einen Maulwurfshügel um die Triebe herum anhäufen.

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Ideal platzieren und richtig gießen

Der ideale Standort für eure Pflanzen, die draußen überwintern sollen, ist geschützt. Stellt eure Töpfe am besten auf Tonfüße, Holzleisten oder Styroporplatten – also möglichst weit weg vom kalten Boden. Achtung: Nur weil die Sonne im Winter nicht dauerhaft scheint und die Temperaturen kühl sind, heißt das nicht, dass die Pflanzen kein Wasser brauchen. Gerade an geschützten Orten, wie an der Hauswand oder überdachten Stellen, kommt auf natürliche Weise wenig bis kein Wasser. Checkt also zwischendurch in frostfreien Phasen mit dem Finger, ob eure Lieblinge noch gut versorgt sind. Oder ob sie vielleicht Nachschub brauchen.

Die ultimativen Geheimtipps: Dicht an dicht stellen und Laub wiederverwenden

Hört sich alles ganz schön aufwendig an? Ja, es gibt tatsächlich Pflanzen, die brauchen auch bei der Überwinterung einige Fürsorge. Das ist gerade bei den Königinnen der Pflanzen, den Rosen, der Fall. Manche Pflanzen sind aber auch robuster, wie zum Beispiel unsere heimischen Gehölze und Stauden. In solchen Fällen müsst ihr im Endeffekt eigentlich nur darauf achten, dass die Gefäße etwas ummantelt sind. Dann passiert euren grünen Lieblingen in der Regel nichts. Für alle, die mehr als ein Gewächs zum Überwintern haben, gibt es eine wunderbare Lösung: Stellt sie alle dicht an dicht. So schützen sie sich gegenseitig. Faustregel dabei: Die Empfindlichen kommen nach hinten, am besten direkt an die Hauswand. Die Robusten in die erste Reihe. Für zusätzlichen Schutz mit Kokosmatte, Schafswolle oder Schilfrohrmatte umwickeln. Oder einfach rumliegendes Laub wie ein Schutzwall rundherum auftürmen. Und für alle, die‘s maximal praktisch mögen: Im Gartencenter haben wir Säcke in diversen Formen und Größen – die sind mit wärmender Luftpolsterfolie ausgekleidet und werden mit einem Reißverschluss verschlossen. So sind die Pflanzen mit nur einem Handgriff perfekt und sogar dekorativ geschützt. Ob ihr euch für die einfache Variante entscheidet oder doch eure Materialien bei uns Step by Step zusammenstellt, bleibt natürlich euch überlassen. Jetzt seid ihr auf jeden Fall mit genügend Knowhow versorgt, um euer heimisches Outdoorparadies winterhart zu machen. Viel Erfolg dabei wünscht euch euer Team aus dem Gartencenter Seebauer!

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